Fragt man Kinder nach dem schönsten Tag des Jahres, dann werden die meisten ihren Geburtstag nennen. Kaum etwas ist befriedigender als einen ganzen Tag im Mittelpunkt zu stehen, Geschenke zu bekommen, das Lieblingsessen, ein Geburtstagsständchen und so weiter. Da kann Weihnachten nicht mit, obwohl es streng genommen ja auch eine Geburtstagsfeier ist, aber eben nicht die eigene. Nicht zu allen Zeiten nahm man den eigenen Geburtstag so wichtig wie wir es heute tun.
Bestimmen Vornamen tatsächlich das Leben? Ganz so dramatisch ist es wohl nicht, aber die Wahl des rechten Namens für den Sprössling stellte die Eltern schon immer vor eine Herausforderung. In Zeiten, in denen der Mensch im abendländischen Europa nur einen Namen trug, musste man alle relevanten Informationen in diesen Namen packen. Lediglich die pragmatischen Römer machten es sich einfach. Zumindest, wenn es sich bei dem Kind um ein Mädchen handelte.
Mädchen, schlag die Augen nieder...
Die züchtige Frau meidet den Blickkontakt (und hält die Knie zusammen). Im Florenz des 15. Jahrhunderts porträtierte man junge Frauen in strengem Profil, den Blick vom Betrachter abgewandt. Reich geschmückt und distanziert entsprachen sie den Vorstellungen von der idealen Braut.
Weihnachten kommt zwar immer überraschend früh , aber dafür jedes Jahr verläßlich am 24. Dezember. Ostern dagegen erfordert den Blick in den Kalender. Am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond feiern wir Ostern, also irgendwann zwischen dem 22. März und dem 25. April. Festgelegt wurde das im Jahr 325, aber noch Jahrhunderte feierte man in Europa kein einheitliches Osterfest. Denn die Berechnung war alles andere als einfach.
Was ist Schönheit? Im Fall der Uta von Naumburg ein entrückter Blick, ein schützend hochgeschlagener Kragen und ein leicht verrutschter Mantel. Ob das die Zeitgenossen auch so sahen? Schwer zu sagen. Jede Zeit hat ihre eigene Vorstellung von Schönheit. Im frühen Mittelalter blieb man da eher vage. Anmerkungen zu einem ambivalenten Thema.
Ist es Ihnen schon aufgefallen? In fast allen Filmen über das Mittelalter regnet es. Ständig. Man sucht schon nach dem Schirm neben sich. Ja, wir stellen uns das Mittelalter gerne dunkel, nass und kalt vor. War es tatsächlich so? Die Menschen im 14. Jahrhundert hätten dem vermutlich zugestimmt. In den 300 Jahren davor konnte man sich allerdings an einem so milden Klima erfreuen, dass sogar in England der Wein gedieh. Wie er geschmeckt hat, ist nicht überliefert.
Eine gelehrte Frau wird von manchen Männern schon als Bedrohung empfunden. Wenn sie dann noch den Stuhl Petri erklimmt, kann das nur böse enden. Tut es auch. Die Päpstin stirbt bei der Geburt eines Kindes. Wahrheit oder Legende?
Fast alle Kulturen haben in ihrer Geschichte Techniken zur Einbalsamierung entwickelt. Unausweichliche biologische Zerfallsprozesse kollidierten mit dem korrekten Ablauf der Übergangsriten, der Trauerfeierlichkeiten. Im frühen Mittelalter war vermutlich die rasche Bestattung eines unversehrten Leichnams üblich und erwünscht. Was aber, wenn man fern der Heimat starb? Die meisten Menschen waren ortsgebunden, sie starben dort, wo sie geboren wurden. Und wenn nicht, stellte sich mangels...
Haben Sie am 14. Februar an Ihren Liebsten oder Ihre Liebste gedacht? Ich fand ja, dass es dieses Jahr etwas ruhiger zuging. Kann aber auch der Grippe geschuldet sein. Der Valentinstag hat in unseren Breiten keine lange Tradition. Angeblich soll 1950 in Nürnberg der erste Valentinsball stattgefunden haben. Schuld sind natürlich die Amerikaner. In den USA hat der Tag der Liebenden einen hohen Stellenwert. Besonders gerne verschickt man Karten, 200 Millionen pro Jahr. Da kann sich schon enormer...