Artikel mit dem Tag "Unterwegs entdeckt"



Kaiserlicher Klüngel
Ausstellungen · 18. April 2021
Sollte man sich nicht gerade in einem Gebiet mit niedrigen Inzidenzen befinden, was wohl für die meisten von uns zutrifft, sind die Türen der Museen geschlossen. Von all den in jahrelanger Arbeit konzipierten Ausstellungen bleiben dem verhinderten Besucher nur die Kataloge. Was folgt, ist der Versuch, eine Ausstellung zu bewerten, die man nicht gesehen hat. "Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht" - gerade nicht in Mainz zu sehen.

Religiöses Leben · 10. Mai 2019
Simeon lebte mehr als 30 Jahre auf einer Säule in der syrischen Wüste. Eine asketische Übermotivation kam unter den frühen Christen des 5. Jahrhunderts immer mal wieder vor - jedenfalls im östlichen Mittelmeerraum. Simeon war besonders erfinderisch, wenn es um die Zerstörung seines Körpers ging. Ein Leben im Tod nannte es der Dichter Alfred Tennyson. Heiligkeit war nur im Kampf gegen sich selbst zu erringen. Und der trieb manchmal seltsame Blüten.

Orte der Geschichte · 04. November 2018
Der Niedergang der Speyrer Judengemeinde begann mit dem Schwarzen Tod. 1348 wurden fast alle Juden in Speyer ermordet, nur wenige konnten flüchten. Die Angst vor der Pest traf auf eine religiös aufgeheizte Stimmung. Es half den Juden nichts, dass sie lange weitgehend unbehelligt unter ihren christlichen Nachbarn gelebt hatten. Für die Stadt waren die Juden nur solange nützlich, wie sie von ihrem Vermögen profitieren konnte. Doch die Zeiten des Wohlstandes waren vorbei.

Orte der Geschichte · 27. Oktober 2018
Die Ansiedlung von Juden war im Mittelalter Wirtschaftsförderung. Da sah man über Glaubensunterschiede schon mal hinweg. 1084 bot der Stadtherr von Speyer, Bischof Huzmann, hinzuziehenden Juden beste Bedingungen. Die Speyrer Gemeinde entwickelte sich zu einer der bedeutendsten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen. In Frieden leben konnten Juden aber auch in Speyer nicht...

Ausstellungen · 22. September 2018
Die erste Außenstelle des V&A Museums ist soeben im schottischen Dundee eröffnet worden. Der spektakuläre Bau des japanischen Stararchitekten Kengo Kuma soll für Aufschwung in der tristen Industriestadt sorgen. Wie einst Frank Gehrys Guggenheim-Museum in Bilbao. Vielleicht sollte man die Hürde etwas tiefer legen. Funktioniert hat das nämlich bisher nur in Bilbao. Für das schottische Selbstwertgefühl ist das Museum aber schon mal ein Glücksfall.

Orte der Geschichte · 15. Juli 2018
Ein multikulturelles Handelszentrum - klingt modern, war aber vor 1000 Jahren Realität. In der Wikingersiedlung Haithabu am äußersten Rand der Welt lebten Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion. Die Bessergestellten unter ihnen einte ein Ziel: Gewinnmaximierung! Haithabu entwickelte sich von einem Sommerlager der Friesen zum größten Handelsplatz des Nordens. Jetzt hat die UNESCO Haithabu zum Weltkulturerbe erklärt.

Ottonen · 01. Juni 2018
Könige haben es auch nicht immer leicht. Manchmal müssen sie sich ständig zu Boden werfen, damit sie ihren Willen bekommen. Wir kennen das ja von renitenten Kleinkindern an der Supermarktkasse. Könige im Mittelalter waren allerdings nicht mit einem Überraschungsei zufrieden, sie wollten gleich ein ganzes Bistum. So wie Heinrich II., der Bamberg zu einem Dom und einem berühmten Kaisergrab verhalf.

Religiöses Leben · 17. November 2017
Leicht war dieses Leben gewiss nicht, aber immerhin selbstgewählt. Im Jahr 916 ließ sich Wiborat in St. Gallen bei der Magnuskirche einmauern. Sie hatte beschlossen, den Rest ihres Lebens in einer spartanischen Zelle zu verbringen, Geist und Fleisch abzutöten, um so Gott näher zu sein. Diese extreme Lebensform wählten im Mittelalter immer wieder Frauen und auch Männer, gestorben für die Welt, lebten sie trotzdem nicht in völliger Isolation.

Unterwegs entdeckt · 20. Oktober 2017
Das Ringheiligtum in Goseck gilt manchen Archäologen als ältestes Sonnenobservatorium der Welt. Vor 7000 Jahren rammten Menschen etwa 2000 Baumstämme in die Erde, um den Lauf der Sonne zu beobachten. Aber es steckt wohl noch ein bisschen mehr dahinter.

Snorralaug in Reykholt
Unterwegs entdeckt · 29. September 2017
Es empfiehlt sich, schwierige Verhandlungen (Koalitionsbildung!) an angenehmen Orten zu führen. In heißem Wasser zum Beispiel. Das baut Spannungen ab. Die Isländer setzen sich dazu gerne in einen Hot Pot. Das machen sie schon seit mehr als 1000 Jahren so. Islands berühmtester Hot Pot gehörte Snorri Sturluson. Noch nie von ihm gehört? Snorri dichtete, seine Werke gehören zur Weltliteratur. Man nennt ihn auch den „Homer Islands“. Er war aber auch ein skrupelloser Machtmensch, der mit...

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