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Geschichte wird gemacht - Pippin und Karl der Große

Cover Band 2 Projekt Zeitlotse. Der lange Weg zur Krone. Pippin und Karl der Große.
Frisch erschienen: der zweite Band des "Zeitlotsen"

Der zweite Band des „Zeitlotsen“ ist jetzt zu haben (Link Amazon). Unverbindlich hereinschnuppern kann man schon mal hier unter „Mehr über meine Bücher/Leseproben". Es geht um zwei zentrale Ereignisse des Mittelalters. Irgendwann gegen Ende des Jahres 751 ließ sich ein Mann mit dem Namen Pippin zum König der Franken wählen. Der Mann war ein Usurpator. Denn Pippin gehörte nicht zu der Familie, die seit mehr als 250 Jahren ein Monopol auf das Königtum hatte. Pippin war kein Merowinger. Seine Familie, die man später einmal die Karolinger nennen würde, hatte allerdings schon lange und zielstrebig auf das Königtum hingearbeitet. Den letzten, noch amtierenden Merowingerkönig ließ Pippin in Klosterhaft nehmen. Eine Bestätigung seines Tuns holte er sich von auswärts: vom Papst, der Pippins Anspruch auf das Königtum bekräftigte. Pippins Sohn, Karl der Große, ging noch einen Schritt weiter. Am 25. Dezember 800 ließ er sich in der Peterskirche zu Rom vom Papst zum Kaiser krönen. Der erfolgreiche Feldherr und Zwangsbekehrer Karl sah sich in der Tradition der römischen Imperatoren. Da war das von seinem Vater usurpierte Königtum nicht genug. Und die schwierigen Beziehungen zwischen Imperium und Sacerdotium, weltlicher und geistlicher Gewalt, nahmen hier ihren Anfang.

Gab es schon 1000 Jahren: alternative Fakten

Wer einen schlechten Geschichtslehrer hatte und glauben sollte, dass Geschichte eine Abfolge gesicherter Fakten ist, wird beim Lesen enttäuscht werden. Denn: Was im Jahr 751 wirklich geschah, wissen wir nicht. Wir kennen nur verschiedene Varianten des Geschehens. Das ist kein Zufall. Der Ablauf der Ereignisse wurde bewusst - sagen wir es nett - der jeweiligen Interessenlage angepasst, Spuren des Umsturzes verwischt. Geschichte wird von den Siegern geschrieben; in diesem Fall nach Pippins Tod vom Think Tank um seinen Sohn Karl den Großen. Und die Kaiserkrönung? Die Vorgeschichte und die Hintergründe sind weitgehend unbekannt. Wir haben es, um einen Ausdruck aus dem aktuellen politischen Geschehen zu verwenden, mit alternativen Fakten zu tun, je nach Blickwinkel der Akteure. Für die Zeitgenossen war das - noch - nicht problematisch, man ließ sich eben einen gewissen Spielraum in der Darstellung. Eine breite interessierte Öffentlichkeit gab es nicht und was in Rom niedergeschrieben wurde, drang nicht in jedem Fall bis über die Alpen.

So viele Namen...

Ich hoffe, dass auch dieser „Zeitlotse“ kompetent durch das nicht immer einfache Fahrwasser des Frühmittelalters navigiert (Achtung! Alberne Metapher!) und würde mich über Kommentare und Anregungen freuen. Wie bereits im ersten Band muss der Leser/die Leserin sich leider wieder durch viele unaussprechliche Namen und unübersichtliche Ereignisse hindurchkämpfen. Ich habe versucht, es einfach zu machen. Aber es waren nun mal wirre Zeiten. Und man muss sich die Namen nicht merken und auch nicht die Daten. Wichtig sind nur die Hintergründe. Wenn es mal ganz schlimm wird, jeder „Zeitlotse“ hat ein ausführliches Personenverzeichnis und eine gut gegliederte Zeitleiste. Da sollte man sich schnell wieder zurechtfinden. Es ist nun mal so: Keine Erkenntnis ohne Anstrengung!

Und dann kommen auch schon die Ottonen

Der nächste Band ist bereits in Arbeit. Er wird sich mit dem Zerfall des von Karl dem Großen zusammeneroberten Reiches beschäftigen und im zweiten Teil mit der Übernahme der Königsherrschaft durch die Ottonen. Dann wird es namenstechnisch auch übersichtlicher, nur noch Ottos und Heinriche, aber davon ganz viele.

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